Cafes: Grand Cafe Orient in Prag
Dass sich das Grand Cafe Orient (www.grandcafeorient.cz/index.php?id=historie&lang=de) in der tschechischen Hauptstadt Prag nicht unter den Top Ten etwa des Tripadvisor-Rankings befindet, wundert mich. Das kubistische Kaffeehaus öffnete 1912 seine Pforten, eingerichtet im „Haus zur Schwarzen Muttergottes“, eine Barockfigur an der Außenseite des Gebäudes. Der „Orient“-Architekt hat die Idee des Kubismus in Architektur übersetzt, das Cefe im ersten Stock schloss nach ein paar Jahren wegen „Unmodernität“. Auch 100 Jahre später ist es ein sperriges Stück in der Prager Altstadt. Wiederbelebt und sorgfältig saniert wurde es erst vor gut zehn Jahren, für Liebhaber von Kaffeehauskultur eine Wohltat.
Wer allerdings in Kafkas Heimatstadt den Flaneur geben will, ist nicht allein. Für mich gehört Prag zu den Metropolen in Europa, die man eigentlich nur noch zu Tagesrandzeiten außerhalb der Saison besuchen sollte. Der Gang durch die Altstadt wird von Touristenströmen aus aller Herren Länder gelenkt, so dass eine individuelle Route schon fast zur Glücksache wird. Weil sich das kubistische Kleinod in den meisten Reiseführeren findet, ist auch dieses Cafe fast immer voll.
Gefühlt sind die einzigen Tschechen im Raum im Service aktiv. Der Kuchen kann sich sehen lassen, der Espresso kommt in hauseigenen Tassen. Die kann man sich dort im touristischen Paket auch kaufen.Ein Besuch lohnt sich.

