„Vier Tassen Kaffee nützen der Gesundheit“, schreibt aktuell die FAZ und sorgt damit wohl für ein gutes Gewissen. Der Wissenschaftsredakteur bezieht sich auf eine Metastudie, die einmal mehr die gefühlte These unterstützt, dass täglicher Kaffee mehr nützt als schadet. Selbst die Feinde des guten Espressogeschmacks, allen voran ein oder gar zwei Stückchen Zucker könnten der positiven Wirkung keinen Abbruch tun.
Rezeptfrei zu bekommen
Weiter ist zu lesen, dass Koffein-Getränke – wahrscheinlich zählen auch die Gummibärchendrinks, also Energy-Drinks, dazu – „offenbar zur Risikominimierung“ beitragen. Die Rede ist etwa von Prostata- und Leberkrebs, Hautkrebs und Diabetes Typ 2, Gicht, bestimmten Leberzirrhosen und Gallensteinen. Die Rede ist sogar von positiven Zusammenhängen bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson.
Von der positiven Wirkung einer Genusskultur ist leider nicht die Rede. Umgekehrt ist sogar zu befürchten, dass der vielfach mäßig bis schlecht servierte Espresso vielleicht sogar Absicht gesundheitsbewusster Cafebetreiber ist. Der Abgrund des Espressos, ein Kaffee in kleiner Tasse, geht dann vielleicht als Therapeutikum durch und das Ganze ist ein Beitrag zur rezeptfreien Gesundheitsvorsorge.
kopiba´s Deathpresso – Schlafen kannste, wenn du tot bist
Für die Entdeckerliste sollte in diesem Zusammenhang auf alle Fälle das Hamburger kopiba stehen. Das Szenecafé ging 2009 als erste Rösterei im Schanzenviertel an den Start und bietet in seinem Shop ein breites Sortiment an Bohnen. Übrigens sogar ein kleines Sortiment an Rohbohnen, um den Trend zum Heimrösten entgegenzukommen.

Weil es bei dieser Geschichte aber um Gesundheit geht, muss auf jedem Fall der St. Pauli Deathpresso Bio der kopiba Kaffeerösterei & Bar erwähnt werden. Ich hatte mir aus Hamburg ein Kilo (ca. 21 Euro) mitgenommen. Leider hatte ich nicht gewusst, dass der Totenkopf im Logo in Wirklichkeit ein Warnhinweis ist. Selbst als erfahrener Espressotrinker schaffe ich von dieser Sorte nur einen am Tag, dann fängt tatsächlich die Pumpe rasant an zu klopfen. Blutdruckmittel sind im Vergleich hierzu eine Spielerei. Aber wenigstens gibt es laut Wissenschaft keinen Prostata- und Leberkrebs.


