Der naheliegendste Grund nach Magdeburg zu fahren, war die Inszenierung von Molieres „Der Menschenfeind“ am Theater Magdeburg. Ein weiterer Grund: Corona war in der Landeshaupt von Sachsen-Anhalt noch ziemlich verhalten unterwegs – im Rückblick aus dem zweiten Shutdown ein Glücksfall.
Kategorie: Espresso
Summer of love … in Kroatien
Das Coronajahr hat das Leben auf den Kopf gestellt. Viele Pläne und Vorhaben sind plötzlich Opfer von Lockdown, Distanzgebot und Risikogebieten geworden. Auch Kroatien in diesem Sommer war auf den ersten Blick eine wackelige Geschichte. Im Rückblick war es glückliches Timing – kurz bevor das Robert-Koch-Institut erst Dubrovnik und Split und dann ganz Kroatien wieder auf die rote Liste setzte.
Espresso kostet Geld
Das erste Mal ist es mir in der Kaffeekommune in Mainz aufgefallen, welche Folgen die Neue Normalität hat. Dass man an der Außentheke mit der Maske seine Bestellung nuscheln muss und für die Tischnummer 12 seine Daten hinterlassen muss – geschenkt. Dass der Espresso Dank Mehrwertsteuersenkung mit einem Euro und ein paar Zerquetschten einen völlig krummen Betrag kostet, holt einen von der üppig aprikosen-fruchtigen Note zurück in die Welt des schnöden Mammons.


Im Schatten des alten Bamberger Rathauses stoße ich auf das Café von Minges, die vor den Toren der Domstadt in Breitengüßbach ihren Firmensitz hat. Hier am Maximiliansplatz steht das Stammhaus – heute heißt das wohl Flagshipstore – seit 1932. Die Homepage berichtet über Fitz Minges, der damals ein Familienunternehmen begründete, das heute in dritter Generation geführt wird.

Espresso und die Neue Normalität
Jetzt ist nach Wochen der gastronomischen Askese der Weg zur Neuen Normalität beschritten. Der erste Outdoor-Espresso seit mehr als acht Wochen wird vor dem Nürnberger Caffe Centrale serviert. Wie war die Regel nochmal? Hingehen, davor Maske aufsetzen, hinsetzen und Maske wieder runter. Die Neue Normalität hat durchaus deutliche Erlebnisgrenzen. Immerhin, die Sonne scheint und der Hausbrandt aus dem italienischen Triest tut gut.

Mit seiner 18. Auflage ist der Regensburger Weihnachtsmarkt im Schloss St. Emmeram von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis im letzten Dezember erwachsen geworden. Für mich war es der erste Besuch, überhaupt der erste Weihnachtsmarkt mit Eintritt – und dass, obwohl sich die anderen Angebote in der Stadt auch sehen lassen können. Das Highlight sind natürlich die Kaffeebohnen, die ich per Zufall an einem Stand mit Kunstgewerbe gefunden habe. Basilius – von der Rösterei hatte ich noch nie gehört.


Der Weg in Berlin vom Schlesischen Tor zur Rösterei Five Elephant Roastery führt durch den Görlitzer Park, von dem in den Medien unangenehme Sachen zu hören sind. Unangenehm ist allerdings nur das spätherbstliche und nasskalte Wetter – vom rechtsfreien Raum und der Kapitulation des Rechtstaats ist nichts zu entdecken.

Gab es einen guten Grund, noch einmal in die Braunschweiger Rösterei Leogold zu fahren? Der erste Besuch im letzten Jahr war eine pappige Enttäuschung, als der Espresso tatsächlich im Pappbecher serviert wurde.
Der gute Grund heißt Neugier. Die ist wohl so stark ausgeprägt, dass sie auch Frustrationen abhaken kann und einen neuen Versuch startet. Bleibt noch die Frage: Neugier für mehr Wissen? Neugier auf Erfahrung? Gibt es am Ende auch eine Sammlerneugier?

Aaahhhh. Schon als der Espresso volumig aus dem Siegträger rinnt, ist die Freude groß. Die Crema ist üppig und haselnussbraun marmoriert und löst bei mir Freude aus. Und dass, obwohl neulich im Magazin Crema zu lesen war, dass die Crema beim Espresso tendenziell überbewertet ist. Subjektiv kann ich diese optische und sensorische Komponente nicht außer Acht lassen.
In den Hinterzimmern meines Gehirns hat sich das Vorurteil von Kasel mit der langweiligsten Innenstadt Deutschlands festgesetzt. Dazu kommt noch die leichte Verkrampfung bei den Kasseler Bergen, um rechtzeitig auf der Autobahn vor dem Blitzer das Tempo anzupassen. Subjektiv keine gute Ausgangslage, um nach gut 30 Jahren mal wieder die 200.000 Einwohnerstadt zu besuchen.
Die Kaffeerösterin
Am Ende wird es nur ein Aufenthalt von nicht einmal einer Handvoll Stunden. Bei der Gelegenheit habe ich bei der Kaffeerösterin vorbeigeschaut. Aus Gendersicht ist das durchaus auffallend, Frauen allein an der Spitze von Röstereien finden sich meiner Erfahrung zufolge nicht so häufig. Auf Anhieb fällt mir jedenfalls keine andere ein.
