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Chronistenpflicht: Mybali startet in Nürnberg

Nürnbergs jüngster Coffeeshop Mybali Coffee ist eine Besonderheit. Der gebürtiger Münchner Sascha Bayu Handojo hat mit familiären Wurzeln in Indonesien es sich zur persönlichen Mission gemacht, die besten Kaffeesorten Indonesiens in Deutschland zu vermarkten. „Es gibt allein in Indonesien rund 110 Sorten in der Qualität `High Class´, ist er sich sicher.

Der erste Coffeestore von Mybali in Nürnberg – der Startschuss für eine bundesweite Expansion
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Minges – ein Dino in der Rösterbranche

Im Schatten des alten Bamberger Rathauses stoße ich auf das Café von Minges, die vor den Toren der Domstadt in Breitengüßbach ihren Firmensitz hat. Hier am Maximiliansplatz steht das Stammhaus – heute heißt das wohl Flagshipstore – seit 1932. Die Homepage berichtet über Fitz Minges, der damals ein Familienunternehmen begründete, das heute in dritter Generation geführt wird.

Das 1932 eröffnete Minges-Stammhaus
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Cafes Espresso

Der Elefant für das Porzellan-Sparschwein

Berlin: Five Elephant mit einem farblich abgestimmten Bohnensortiment

Der Weg in Berlin vom Schlesischen Tor zur Rösterei Five Elephant Roastery führt durch den Görlitzer Park, von dem in den Medien unangenehme Sachen zu hören sind. Unangenehm ist allerdings nur das spätherbstliche und nasskalte Wetter – vom rechtsfreien Raum und der Kapitulation des Rechtstaats ist nichts zu entdecken.

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Endlich: Brew Brothers mit Quijote-Bohnen

Quijote-Fans haben in Hamburg eine neue Adresse in St.-Pauli

Bislang hatte ich es noch nicht geschafft, die Hamburger Rösterei Quijote Kaffee zu besuchen. Dabei gibt es mindestens zwei gute Gründe dafür. Zum einen habe ich bei den Bohnen, die mir mitgebracht wurden oder die ich bestellt hatte, immer gute oder gar sehr gute Erfahrungen gemacht. Zum anderen ist das, wie sich der Betrieb in Sachen Ökologie, Transparenz und Gerechtigkeit, einzigartig – zumindest aber sehr vorbildlich. Auf der Homepage ist zu lesen, dass die Entlohnung für die Kaffeeproduzenten überdurchschnittlich bei bis zu einem Drittel liegt.

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Cafes Espresso

Neugier auf Leogold

Gab es einen guten Grund, noch einmal in die Braunschweiger Rösterei Leogold zu fahren? Der erste Besuch im letzten Jahr war eine pappige Enttäuschung, als der Espresso tatsächlich im Pappbecher serviert wurde.

Der gute Grund heißt Neugier. Die ist wohl so stark ausgeprägt, dass sie auch Frustrationen abhaken kann und einen neuen Versuch startet. Bleibt noch die Frage: Neugier für mehr Wissen? Neugier auf Erfahrung? Gibt es am Ende auch eine Sammlerneugier?

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Gute Frage: Wieso denn Kassel?

In den Hinterzimmern meines Gehirns hat sich das Vorurteil von Kasel mit der langweiligsten Innenstadt Deutschlands festgesetzt. Dazu kommt noch die leichte Verkrampfung bei den Kasseler Bergen, um rechtzeitig auf der Autobahn vor dem Blitzer das Tempo anzupassen. Subjektiv keine gute Ausgangslage, um nach gut 30 Jahren mal wieder die 200.000 Einwohnerstadt zu besuchen.

Die Kaffeerösterin

Am Ende wird es nur ein Aufenthalt von nicht einmal einer Handvoll Stunden. Bei der Gelegenheit habe ich bei der Kaffeerösterin vorbeigeschaut. Aus Gendersicht ist das durchaus auffallend, Frauen allein an der Spitze von Röstereien finden sich meiner Erfahrung zufolge nicht so häufig. Auf Anhieb fällt mir jedenfalls keine andere ein.  

Die Kaffeerösterin in Kassel
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Espressolab marschiert in Nürnberg auf

Das Espressolab Germany in der Nürnberger Schillerstraße

An einem Samstagvormittag ein paar Wochen nach Eröffnung ins Nürnberger Espressolab? Keine gute Idee, denn der riesige Laden ist gerammelt voll, Direktor Özgür Cam rotiert, um nachströmenden Gästen noch einen Platz anzubieten und dem Team im Vorbeigehen noch Anweisungen zuzurufen. Als Notbehelf wird sogar die durch eine Glastür getrennte Schaurösterei geöffnet, um weiteren Platz zu schaffen. Vielleicht hatten alle den Artikel Espressolab Im alten Malzlager Cappuccino trinken der Nürnberger Nachrichten gelesen.

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Branche und mehr Cafes Espresso

Lotterie beim Espresso bestellen

Beim Espresso bestellen überkommt mich manchmal ein mulmiges Gefühl. Da meine ich dann, vom Gesicht des Anderen abzulesen, dass ich nur einen kleinen Kaffee will. Ein echtes Negativ-Highlight war ein zweiter Aufguss bei einer italienischen Espressobar an einer deutschen Autobahn.

Aber selbst beim Besuch von Röstereien ist man vor Unglück nicht gefeit. Manche arbeiten mit ganz neuen Kräften, die noch nicht ordentlich eingearbeitet sind. Das äußert sich in einer ordentlichen Wuselei, wenn zu den sechs Gästen im Raum weitere drei sich an der Bar anstellen. Dann bricht der Betrieb zusammen. Allerdings: Manche führen ihren Betrieb auch so gut, dass jeder Espresso oder Cappuccino immer akkurat serviert wird.

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Nicht nur Teatime in Irland (I)

Wer sich für zwei oder drei Wochen nach Irland zur Rundreise aufmacht, sollte sich schon einmal auf Tee bis zum Abwinken einstellen. Mit dieser mentalen Selbst-Kasteiung habe ich Irland gebucht. Doch wie so häufig im Leben belehrt einen die Realität eines Anderen – in diesem Fall sogar eines Besseren. Lassen wir mal die Kaffee-Angebote von Hotels und B&Bs außen vor – quer durch die irische Republik stößt man auf ziemlich ordentlichen Espresso.

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Bewusstseinserweiterung in der Kaffee-Fabrik

Beim Espressobestellen an der Bar der Braunschweiger Kaffee-Fabrik gibt es die Qual der Wahl. Etwas Robustes oder etwas Fruchtiges wird gefragt und fast schon reflexartig winke ich bei dem Thema Frucht ab. Frucht ist bei vielen Röstern eine Art Tarnname für saures Getränk. Als ich meine Bedenken äußere, schaltet sich Michael Jäger, Röster und Chef, in die Diskussion ein.

Er empfiehlt mir einen Blaubeeren-Espresso, der tatsächlich nach Frucht und nicht nach Säure schmeckt. Ich soll einen Doppio wählen und je einen Schluck heiß, mittel und lau trinken. Das werde für eine „Bewusstseinserweiterung“ führen. Ich bestelle einen, natürlich ungläubig, aber gut – man kann immer schlauer werden.

Bewusstseinserweiterung in der Tasse

Tatsächlich ist von „sauer“ nicht viel zu schmecken, dafür aber von einer Frucht, die dominanter wird, je kälter der Espresso wird. Die laue Version schmeckt tatsächlich schon wie ein Beerensaft. Das habe ich tatsächlich noch nie gehabt.

Es handelt sich dabei um den Espresso Intenso Due Nicaragua Blueberry Candy Microlot Nr. 93. Es handelt sich um die Varietät Red Catuai, die bei konstanten Temperaturen von 21 Grad wachsen und von Hand geerntet werden. Die gesamte Ernte im Januar 2017 habe gerade mal 20 Säcke á 69 kg betragen, 20 Säcke davon hat sich die Kaffee-Fabrik gesichert. Jäger schwärmt von „einer limitierter Rarität mit einem absolut einzigartigen Aromaprofil“.

So kommt der Espresso Intenso Due Nicaragua Blueberry Candy Microlot Nr. 93 in der Tasse daher und sorgt für Bewusstseinserweiterung

Solide Variante

Der zweite Espresso ist ein „Espresso Forte“, ein Blend aus Brasilien, Indien und Robusta aus Guatemala. Die Crema kommt tatsächlich fein und kräftig daher und ist vier von fünf Punkten auf meiner Skala wert. Der Geschmack ist rund und erdig, liegt bei mir aber eher im mittleren Bereich, als 3 von 5 Punkten.

Von Forte Espresso habe ich mir ein Kilo mitgenommen, das Blueberry Candy Microlot habe ich leider stehenlassen. Die Forte-Crema habe ich auchgefühlt in gleicher Qualität hinbekommen, auch wenn ich längst nicht so penibel zubereite, wie es die Kaffee-Fabrik tut.

Der Espresso Forte der Kaffee-Fabrik

Präzision der Zubereitung

Das Wasser mache viel aus, ansonsten notiert Jäger auch seine strenge Anleitung zur Zubereitung. Das ist für ein Röster-Cafe quasi auch unumgänglich, für den Heimbetrieb halte ich es für unnötig. Weder gehe ich penibel mit dem Kaffeemehl im Gramm um, noch bei der Wassermenge. Tendenziell liege ich eher im Ristretto-Bereich. Trotzdem für mich ein interessanter Ort, das eine oder andere auch in Zukunft dort zu entdecken und vielleicht eine weitere Bewusstseinserweiterung zu erfahren.

Strenge Anleitung für die präzise Zubereitung

Die Kaffee-Fabrik in Braunschweig