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Hoch die Tassen in der Toskana

Hoch die Tassen in der Toskana kann auch ein Reisemotiv sein. Zugegeben nicht das einzige, denn in großer Spätsommerhitze faszinieren auch vertrocknete Felder auf sanften Hügeln und schattenspendende Zypressenalleen. Es finden sich auch abgebrannte Olivenhaine, aus denen der Lebenswille der Natur neues Grün treibt.

Die Anreise erfolgt über Bologna, aus dem Auto dröhnt „Bologna“ von Wanda, hier als Youtube-Clip. Ein Highlight für meine Sammlung finde ich in der Fabrik von Mokarabia, in der Roxy Bar findet sich eine Tasse aus dem Hause Meseta.

2016 war das Jahr der Neupositionierung; auch die Espressotasse wurde relauchned. 2017, Mokarabia in Bologna
Meseta in der Bar Roxy in Bologna, 2017

Ein Bekannter hatte mich vor zu großer Espresso-Freude gewarnt, der Norden Italiens passe sich der Kultur nördlich der Alpen an. Damit lag er nicht ganz falsch. Ein großes Risiko ist der Siebträger mit doppeltem Ausgang, der anscheinend häufig mit zu geringer Kaffeemenge auf zwei Tassen verteilt wird. Aber auch sonst erscheint die Aufmerksamkeit, die der Zubereitung widerfährt – unabhängig von der gerösteten Geschmacksrichtung -, auf einem absteigenden Ast zu sein.

Anwärter für meine Sammlung

Quer durch die Toskana habe ich folgende Tassenausführungen oder Labels entdeckt.

Rionegro in der Bar Bollati in Lucignano, 2017

 

Mokaarra im Caffe dei Bani in Firenze, 2017

 

Caffe Silva in Lucca

 

Mexico in der L´Oste di Lucca in Lucca

 

Caffe GM im Il Casello in Pienza

 

Nannini im Nannini am Campo in Siena

 

Cafe Manganelli in Siena 2017

Sandy in der Bar el Duomo in Arezzo, 2017

 

Zwei Empfehlungen

In Arezzo findet sich das Caffe dei Costanti, das nicht nur mit einem eigenen River-Label begeistert. Die Wurzeln reichen wohl bis zum Jahr 1805 zurück, noch heute ist viel von dem alten Charme zu spüren. Damals herrschten die Habsburger in der Toskana, sie wurden aber von Napoleons französischen Truppen überrannt. Wer innen sitzt, könnte sich aber auch in Wien oder Budapest verorten. Auf Tripadvisor gibt es mit 3,5 Punkten aktuell eine überdurchschnittliche Bewertung.

Eine River-Variante im Caffe dei Costanti in Arezzo, 2017
Caffe dei Costanti
Caffe dei Costanti

In Montepulciano habe ich die legendäre Terrasse des Caffe Poliziano besucht, die einen außergewöhnlichen Blick in die Ebene und Weite ermöglicht. Das Poliziano, auf der Homepage findet sich die Jahreszahl 1764, ist ebenfalls ein besonders Caffe. Es leidet allerdings an den Touristenströmen, die sich wohl alle entlang der Shops hoch zum Palazzo Communale wälzen. Die Unruhe im Caffe durch Kommen und Gehen ist jedenfalls immens. Dafür fällt auch hier die Illy-Tasse auf, die mit einer eigenen Untertasse und dem Hinweis 1868 bis 2018 = 150 Jahre ausgestattet ist.

Illy-Variante im Caffe Poliziano in Montepulciano, 2017
Die hauseigene Poliziano-Untertasse, 2017
Caffe Poliziano
Das Innenleben des Caffe Poliziano, 2017
Eine hammermäßige Illy-Tassen-Sammlung, überwiegend die Sondereditionen, im Caffe Poliziano

 

 

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Branche und mehr Tassen

Besuch bei Mokarabia in Bologna

Der Besuch in der Rösterei von OCI-Mokarabia – OCI steht für „One Coffee Industries“ – im norditalienischen Bologna ist ein Glücksfall. Zwar herrschen in der Produktion Ferien, aber Barbara Villa vom Kundenservice ist bereit, durch die Rösterei zu führen.

Barbara Villa begrüßt bei Mokarabia in Bologna und führt durch die Rösterei

Gut 8.200 Tonnen Rohkaffee werden pro Jahr hier von gut zwölf Mitarbeitern verarbeitet, teils aus eigenem Anbau. Importiert wir aus Zentralamerika und Brasilien, Afrika und Südostasien. Das Ergebnis kommt unter den Labels Mokarabia, Cafeteria Roversi, Caffe Arabes sowie caffè Ruffo als blend oder reiner Arabica auf den Markt.

Wachstum bei HoReCa

Ein besonders stark wachsendes Segment ist die Sparte HoReCa, die für die Vertriebslinie Hotel/Restaurant/Café bzw. im italienischen für Hotel/Restaurant/Bar steht. Aktuell wird mit der Kaffeedose „Mokarabia 1951“ mit Arabica-Bohnen geworben. Zusätzlich werden die Kooperationen mit der italienischen eismann-Niederlassung mit teils exklusiven Produkten oder dem Handelsriesen Metro ausgebaut. Hergestellt werden Kaffee-Kapseln für das hauseigene Mokarabia-Kaffeesystem in den drei Ausführungsgrößen Professionell, Office und Home. Darüber hinaus werden Kapseln, die mit den Systemen Nespresso oder Nestle kompatibel sind, in den Ausführungen Arabica, Classic, Strong und Decaffeinato produziert. In die Convenience-Reihe gehören außerdem Coffee-Pads aus Papier (33×44 mm).

Geröstet wird in italienischer Technik von Petroncini, zuletzt stattliche 8.200 Tonnen im Jahr.

 

Da lacht das Siebträger-Herz.

 

Kapseln sind das neue Gold; Mokarabia verstärkt das Engagement im Bereich HoReCa

 

Mit teils exklusiven Produkten wird die Partnerschaft mit eismann ausgebaut

 

Vollautomatische Konfektionierung und Verpackung

Globale Präsenz von Mokarabia

Mokarabia ist in Italien sowie in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Kroatien mit eigenen Niederlassungen präsent. Darüber hinaus sorgen 16 weltweite Mokarabia-Dealer für eine Präsenz von Nord- und Südamerika, über Europa und Ägypten, Katar und Madagaskar sowie China. Mehr als zwei Drittel des Geschäfts wird in Europa abgewickelt, der Rest fällt zu fast gleichen Teilen auf die anderen Regionen. Zur starken Präsenz im katarischen Doha wird Mokarabia-Chef Luca Giani zitiert: „Mokarabia Coffee Bar is a perfect demonstration of quality and italianness.“

Während Barbara Villa durch Rösterei und Verkostungsräumen führt, kann man sich den Rösterduft vorstellen, der hier während der Betriebszeit herrschen muss. Zum Schluss kredenzt sie noch einen Espresso mit aktualisiertem Logo und zeigt noch einige Schätze aus der hauseigenen Sammlung.

 

2016 war das Jahr der Neupositionierung; auch die Espressotasse wurde relauchned. 2017.

 

Aus der Tassenschatzkammer von Mokarabia; 2017

 

Für Decaf-Liebhaber, 2017.

 

Für Nostalgiker, die an das Gründungsjahr 1951 zurückdenken; 2017.