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Cafes

Samocca – der Gute

Das Gute an Samocca sind nicht in erster Linie die Kaffeebohnen aus den Anbauländern in Südamerika, Afrika und Asien. In diesem Fall handelt es sich um ein Rehabilitationsprojekt der Ostalb-Werkstätten im schwäbischen Aalen. Als kirchliche Rösterei dürfte Samocca einzigartig sein. Samocca beschäftigt Menschen mit Handicaps, wie es fachlich korrekt heißt. Auf gut deutsch: Menschen mit geistiger Behinderung und psychischer Erkrankung. Dieses Inklusions-Projekt dient der beruflichen Rehabilitation und Integration.

Der Mensch bestimmt die Arbeit

Das Schöne an Werkstätten wie diese: Die Menschen mit Behinderung müssen sich nicht an die Arbeit und Maschinen anpassen. Die Arbeitsprozesse werden in so kleine Schritte zerlegt, dass sie für die behinderten Menschen zu handeln sind. Also keine Spur von Charlie Chaplins „Moderne Zeiten“, die manch einen Beschäftigten in den Wahnsinn treiben kann.

Samocca in Fürth

Bundesweit gibt es sieben Cafes, die sich außerhalb des Stammrösters als Franchise-Betrieb am Markt behaupten wollen. Franchise-Nehmer sind ebenfalls Werkstätten, die ihre behinderten Mitarbeiter in Küche, am Tresen und im Service beschäftigen. Das Samocca-Fürth, das von der Lebenshilfe Fürth und ihren Dambacher-Werkstätten betrieben wird, ist auf alle Fälle einen Besuch wert.

Das Cafe + Deli in einem schön restaurierten Altbau im ersten Stock sorgt für eine angenehme Kaffeehausatmosphäre. Wer oft außer Haus seinen Espresso trinkt, staunt über das viele Personal – wenn er das Werkstattkonzept nicht kennt. Die Bedienung kommt, wenn man ein zweifarbiges Dreieck mit der roten Seite nach oben stellt. Ist alle in Ordnung, bleibt die grüne Seite oben. Vielleicht ein Hauch umständlicher als gewohnt, aber praktisch. Und es funktioniert.

Samocca Fürth, Cafe + Deli kann man guten Gewissens besuchen.

 

Der Espresso selbst bewegt sich im guten Mittelfeld. Leider war die Sorte im Ausschank nicht in Erfahrung zu bringen. Dafür kann man sich an einem zweiten Tresen mit Bohnen eindecken. Ein Kilo Monsooned Malabar AA Indien für 19,75 Euro kam in die Einkaufstüte, um mal mit eigenem Gerät die Bohnen zu testen. Wer Bohnen beim Röster direkt online kaufen will, kann sich auch je nachdem, Espressokocher, Siebträger, Filtermaschine oder Presskanne eigens mahlen lassen.

Der Tresen zum Shoppen im Samocca in Fürth

 

Samocca im Echt-Bild

 

Samocca-Messestand auf den Nürnberger Werkstätten, 2012
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Tassen

Saicaf Familienaufstellung

Saicaf Familienaufstellung

Für eine Saicaf Familienaufstellung finden sich in meiner Sammlung sechs Mitglieder. Allerdings nur aus dem Hause Saicaf, der Traditionsrösterei aus dem apulischen Bari. Dort wurde Saicaf  im Jahr 1932 zunächst als Bar begründet. Es fehlen die weiteren Saicaf-Marken Sao Cafe, Tobiaco und San Paolo, die mir noch nie als Bohne oder Tasse aufgefallen sind. Auch wenn manche Internetanbieter ein stattliches Bohnensortiment von Saicaf offerieren, mir persönlich ist bislang nur der Klassiker, Saicaf Classico, und Bar Miscela begegnet.

Espresso-Typologie

In deren Typologie der Espressofreunde geht es in diesem Fall um „Virtuos of Espresso“. Weiter heißt es: „You love risk, supports economic initiative for you because everything is possible.“ Schön getextet, klingt aber in Summe doch etwas dicke.

Saicaf-Tassen in Bildern

In diesem Fall geht es um Tassengeschichte. Am Anfang, dass gute alte gelbliche Porzellan, das später mit ähnlichem Logo auf schneeweißen Porzellan auf den Markt kommt. Es folgt mit hochgestalltem Logo in weißer Schrift auf rotem Grund die nächste Generation in konischer Tassenform – eine optisch nette Modeerscheinung. Und schließlich die rote Schrift auf weißem Grund. Welche Variationen – außer „dick und doof“ – die beiden Glasversionen – dazwischen noch erschienen sind, ließ sich bislang noch nicht feststellen.

Saicaf Familienaufstellung (2)
Saicaf Tassen- und Logohistorie

 

Saicaf Form und Farbe

 

Saicaf in Glas: Erinnert wird man ein bisschen an „dick und doof“

Saicaf im Echt-Bild

Nürnberg Kokoro, japanisches Restaurant

 

Hiro Sakao, Fürth: 2015

 

Pacelli, Altdorf; 2010

 

2007